Keine klassische Familienlaufbahn mehr – Gründe fürs Heiraten

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Freilich ist die klassische Familienlaufbahn früherer Generationen – Kennen- und Liebenlernen, Verloben, Heiraten, gesicherte Existenz aufbauen, Familie gründen – gründlich durchbrochen. Die einst zwingende Abfolge Wenn Liebe, dann Ehe; wenn Ehe, dann Familie ist weithin aufgelöst. Ehe- und Familiengründung gehören nicht mehr zu den selbstverständlichen Eckdaten eines allgemein gültigen Lebensentwurfes, vielmehr sind sie nur eine Möglichkeit unter zahlreichen anderen. Jedoch bedeutet die Auflösung bindender Traditionen und verbindlicher Lebensmuster keinesfalls ungebundene Beliebigkeit in der Wahl und Gestaltung menschlicher Beziehungen.

Nach wie vor gibt es die Option Ehe und Familie mit erheblicher Wertschätzung und bevorzugter Präferenz. Aber sie steht in Konkurrenz zu anderen Lebenszielen und Lebensplänen, die sich an anderen Kriterien, wie z.B. berufliche Karriere oder ausgiebige Freizeit, ausrichten. Auch wenn die Ehefreudigkeit ungebrochen scheint, sind Ehe und auch Familie eine unter vielen Lebensformen.

An Ehe und Elternschaft werden heute bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen gestellt, bevor sie vollzogen werden. Sie sind nicht mehr Schicksal, sondern Ergebnis persönlicher Entscheidung und Bejahung. Wie alle anderen Lebensformen stehen auch sie auf dem Prüfstand. Continued

Wachsende Perspektivlosigkeit – Veränderungen in den Lebensläufen

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Wachsende Perspektivlosigkeit
Es ist schon paradox: Da wollen junge Leute endlich er-wachsen werden, aber sie müssen vorerst noch Heranwachsende bleiben. An der Schwelle zwischen Jugendzeit und Erwachsensein bleibt ihnen der Status des Erwachsenen über einen größeren Zeitraum verwehrt. Länger als jemals zuvor sind sie (Noch-)Jugendliche. Gibt es ein Leben nach Abitur, Studium, Ausbildung? Und was erwartet uns dann? Auf solche oder ähnlich besorgte Fragen fallen die Antworten heute weniger zuversichtlich aus.

Zeiten des Übergangs von einer Lebensphase in die andere sind stets auch Krisenzeiten. Krise bedeutet im ursprünglichen Sinne Wendepunkt oder Scheidepunkt. Im Niemandsland des Nicht-Mehr und des Noch-Nicht stellen sich Gefühle der Unsicherheit, des Unbehagens und der Bedrohtheit ein. Wer Neuland betritt, verlässt den gesicherten Schutzraum seines bisherigen Lebens. An solchen Wendepunkten verändert sich das Leben. Es wird anders als vorher und ist damit zunächst voller Ungewissheit. Das Neue muss sich erst noch als tragfähig und beständig bewähren. Durch die Ausdehnung der Jugendzeit bis weit ins Erwachsenenalter strecken und verschärfen sich die vielfältigen und viel-schichtigen Probleme und Spannungen dieser Lebensphase. Continued

Vom Nestflüchter zum Nesthocker – heiraten oder nicht

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Heiraten oder nicht
Konnten in der unruhigen Zeit der siebziger Jahre die jungen Leute nicht früh genug aus dem Elternhaus ausziehen, so ist heute ein gegenläufiger Trend festzustellen: Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleiben bedeutend länger zu Hause wohnen. Die Nesthocker der neunziger Jahre haben die Nestflüchter der siebziger Jahre abgelöst.

Es überrascht dabei nicht, dass nachweislich die Söhne länger zu Hause verweilen als die Töchter. Drei von vier 30-Jährigen im häuslichen Nest sind männlichen Geschlechtes. Die Mutter-Sohn-Beziehung ist für ihre innige Verbundenheit bekannt: Wen darf es da wundern, wenn vor allem die Söhne besonders ausdauernd und intensiv die Bequemlichkeit einer Rundum-Versorgung im Hotel Mama in vollen Zügen zu genießen gelernt haben. Offenbar schrecken die meisten jungen Männer in ihrem Privatleben davor zurück, ihre Selbstständigkeit zu erproben, während sie hingegen in den eher öffentlichen Lebensbereichen mit aller Macht ihre Unabhängigkeit durchzusetzen versuchen.

Kardinal wettert gegen Italiens Nesthocker
Bologna (epd). Der Kardinal von Bologna, Ciacomo Biffi,
hat das Nesthockerturn junger Italiener angeprangert. Continued

Die Notwendigkeit, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen

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Leben in die Hand zu nehmen
Die Notwendigkeit, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und sich an den verschiedenen Stationen und Kreuzungen ihres Lebensweges selbst entscheiden zu müssen, führt die Menschen aus einst vorgezeichneten und meist eng begrenzten Lebensbahnen heraus. Jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen Weg zu gehen. Jedes Paar wird aus den bisherigen individuellen, oft grundverschiedenen Lebensläufen einen gemeinsamen Lebensweg finden müssen. Dabei sind manche Umwege und Seitenwege, mitunter auch Irrwege und Holzwege zurückzulegen, um auf den richtigen Weg zu gelangen.

Folglich sind die Lebens- und Liebesgeschichten der Menschen immer weniger berechenbar und vorhersehbar. Es gibt heute keine normalen Lebensläufe mehr. Auch die Liebesgeschichten der Menschen sprengen jede Normalität und erhalten zusehends eine ganz persönliche Handschrift. Eine bunte, teils verwirrende Vielfalt kennzeichnet die heutige Beziehungslandschaft.

Das Leben der Menschen scheint an Kontinuität und Stabilität zu verlieren. Es gleicht immer weniger einem Entwicklungsroman, eher einer Abfolge von Kurzgeschichten. Ähnlich ergeht es den menschlichen Beziehungen. Sie erweisen sich zunehmend als unbeständig, ja als überaus zerbrechlich. Kaum etwas hat noch unbestritten Bestand. Was einst Ewigkeitswert besaß, scheint heute modischen Trends unterworfen. In Zeiten der Beliebigkeit scheinen auch Liebesbeziehungen jederzeit austauschbar. Continued

Entwicklung und Wandel in den menschlichen Beziehungen – vollen Bericht

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Entwicklung menschlichen Beziehungen
Entwicklung und Wandel in den menschlichen Beziehungen hat es zu allen Zeiten gegeben. Zu keiner Zeit jedoch waren die Veränderungen so schnelllebig, so rasant und vor allem so radikal wie heute. Radikal bedeutet so viel wie an die Wurzel gehend. Und das tun viele Veränderungen in der Tat: Sie gehen an die Substanz, treffen den Lebensnerv, wühlen die Menschen in ihrem Innersten auf. Nicht Wandel und Veränderung an sich sind problematisch, vielmehr machen uns ihr Tempo und ihre Radikalität so sehr zu schaffen. Der beschleunigte Modernisierungsprozess hat längst den Alltag der Menschen erreicht und ihr Leben entscheidend beeinflusst. Bei vielen Menschen und Paaren hat er tief greifende Irritationen ausgelöst.

In früheren Zeiten zogen sich die Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche, in Nachbarschaft und Gemeinde, in Ehe und Familie meist über viele Jahre und Jahrzehnte hin. Die Menschen lebten in begrenzten Lebensräumen, eingebunden und fest verankert in Tradition, Sitte, Brauchtum, Gewohnheit. Das Leben wiederholte sich beständig im Wochenzyklus von Alltag und Sonntag und im Jahreszyklus von Jahreszeiten und Jahresfestkreis. Die menschlichen Beziehungen waren eindeutig geprägt von herkömmlichen Werten und Normen sowie von fest umschriebenen Aufgaben und Rollen. Die Lebenswelt blieb für den Einzelnen überschaubar und zugleich durchschaubar. Continued

Zwischen alten Normen und neuen Formen – Gründe fürs Heiraten

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Gründe fürs Heiraten
Die verwirrende Vielfalt in der heutigen Beziehungslandschaft ist für junge Paare nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Die alten Vorbilder herkömmlicher Lebensformen haben zusehends an Anziehungskraft verloren, während die neuen Leitbilder moderner Beziehungsmodelle sich noch nicht etablieren konnten. Zwischen alten Normen und neuen Formen ist ein Raum größter Unsicherheit und Unentschlossenheit entstanden. Es fehlt ein allseits anerkannter Orientierungs- und Ordnungsrahmen.

Dennoch haben wir es bei aller Vielfalt keinesfalls mit Beliebigkeit zu tun. Die Lebensformen der Menschen sind stets ihre entsprechende Antwort auf bestimmte Lebensbedingungen und Lebensumstände. Sie bleiben so lange allgemeinverbindlich und gültig, wie sie von den Menschen als sinnvoll und zweckmäßig erachtet werden und ihre soziale Aufgabe und Funktion erfüllen. In gesellschaftlichen Übergangssituationen verlieren sie ihre fraglose Selbstverständlichkeit. Dann suchen gerade junge Frauen und Männer – oft verzweifelt genug – nach (neuen) tragfähigen Formen des Miteinanders, um unter den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (über-)leben zu können. Continued

Bewegte Beziehungen in der Familie – Gründe fürs Heiraten

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Bewegte Beziehungen

• Er ist unsterblich in sie verliebt.
• Sie ist zu ihm gezogen.
• Die beiden leben schon lange zusammen.
• Sie ist endgültig ausgezogen.
• Er hat sich in eine andere verliebt.
• Nach langer Prüfungszeit heiraten sie.
• Sie genießt ihr Single-Dasein.
• Er sieht sie nur am Wochenende.
• Ihre Ehe ist gescheitert.
• Sie lebt mit einem verheirateten Mann zusammen.
• Er heiratet zum zweiten Mal.
• Sie hat einen neuen Lebensgefährten.
• Die beiden feiern ihre Silberhochzeit.
• Er kommt über die Trennung nicht hinweg.
• Sie lieben sich und versprechen sich Treue. Continued

Leben zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit – heiraten oder nicht

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Heiraten oder nicht
Wie eine Zerreißprobe erfahren junge Frauen und Männer das oft unerträgliche Spannungsverhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit. Einerseits können sie in den meisten Lebensbereichen – anders als alle Generationen vorher – eine weitreichende Freiheit und Unabhängigkeit ausleben, was u.a. den eigenen Lebensstil, das Freizeit- und Konsumverhalten, den Freundeskreis und die Liebesbeziehungen betrifft; andererseits stehen die meisten von ihnen noch in unmittelbarer finanzieller Abhängigkeit vom Elternhaus. Über zwei Drittel der jungen Erwachsenen sind heute völlig oder teilweise auf materielle Unterstützung angewiesen. Die Aus- und Weiterbildung – ob Lehre, Studium oder Meisterkurs – wird trotz Beihilfen oder Ferienjobs von den Eltern ganz wesentlich mitfinanziert.

Familiäre Unterstützung kennt viele Spielarten: finanzielle Spritzen, Sachleistungen, Versorgung im elterlichen Haushalt, Beistand und Rat in alltäglichen oder außergewöhnlichen Lebenssituationen. Familie wird hier im wahrsten Sinne des Wortes zur Solidargemeinschaft. Das hat es sicherlich zu allen Zeiten gegeben. Was für unsere Zeit völlig neu ist, sind der zeitliche Rahmen, der Umfang und die Intensität der familiären Leistungen. Sie können sich heute über Jahrzehnte erstrecken. Continued

Wertewandel, Verlust oder Gewinn – heiraten oder nicht

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Heiraten oder nicht
Im Rückblick auf die letzten Jahrzehnte können wir einen grundlegenden Wertewandel in allen gesellschaftlichen Bereichen bis hin zu den privaten Lebensfeldern ausmachen. Die Eltern, vor allem die älteren Jahrgänge, lebten in ihrer Kindheit noch größtenteils in einheitlich geprägten, oft christentümlichen Verhältnissen mit mehr oder weniger eindeutigen Wertevorgaben durch Familie, Kindergarten, Schule, Kirche, Arbeits- und Freizeitwelt. Die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen hingegen sehen sich einer Vielzahl mehrdeutiger, oft sich widersprechender Lebenseinstellungen und Lebensweisen ausgesetzt.

Im Mittelpunkt der sozialen Veränderungen steht zweifellos die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit des Individuums. Aus den vielfältigen Möglichkeiten heutiger Lebensgestaltung wählt die einzelne Person aus, entscheidet sich für das eine und zugleich gegen das andere und begründet ihre Option. Jedoch setzt diese Freiheit junge Menschen unter starken Druck. Sie sind mehr denn je herausgefordert, mit den Widersprüchlichkeiten und Unvereinbarkeiten der Wertevielfalt unserer Zeit leben zu lernen, einen Ausgleich zwischen den sich widerstreitenden vor Stellungen und Ansichten herzustellen und zugleich eine eigene Position zu beziehen. Für nicht wenige liegt in dieser Herausforderung eine ständige Überforderung! Continued

Zwischen Gelingen und Scheitern – heiraten oder nicht

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Heiraten oder nicht
Zwischen Gelingen und Scheitern, zwischen diesen beiden Lebenspolen bewegen sich die Lebens- und Liebesbiographien der Menschen. Die gesellschaftlichen Veränderungen mit ihren vielfältigen Umbruchsituationen in allen Lebensbereichen lassen junge Paare unter völlig anderen Voraussetzungen ihre Beziehung beginnen als noch ihre Eltern. Die traditionellen, oft geschlechtsspezifischen Vorgaben, die die Einstellungen und Verhaltensweisen vor und in der Ehe bestimmten, haben an Plausibilität verloren und sind kaum mehr vermittelbar. An die Stelle dieser in gewisser Weise auch entlastenden Selbstverständlichkeiten sind inzwischen die Selbstzuständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Partner bzw. der Paare getreten. Die herkömmlichen Leitbilder von Ehe und Familie werden zusehends abgelöst von neuen Idealvorstellungen partnerschaftlichen Zusammenlebens.

Diese Entwicklung befreit und verunsichert gleichermaßen. Zum einen eröffnet sie ganz neue Chancen und Möglichkeiten zur persönlichen Gestaltung der Partnerschaft, zum anderen löst sie bei vielen (jungen) Menschen, vor allem bei den Männern, gefühlsmäßige Irritationen aus. Wir sind erst auf dem Weg zu einer wirklichen Partnerschaft zwischen Mann und Frau – und noch lange nicht am Ziel! Entgegen allen guten Absichten und Vorsätzen herrschen vielerorts noch die alten Machtverhältnisse. Es ist nicht leicht, sich von lieb gewordenen Gewohnheiten und Annehmlichkeiten zu verabschieden. Continued

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